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Rückgabe des Monats V

7. Februar 2022

A row of vehicle's

Wussten Sie schon, dass man bei jeder Leasingrückgabe viel über Physik, Philosophie, Psychologie und sogar Altertumswissenschaft lernen kann? Nein? Wussten wir auch nicht. Aber wir haben es durch eine Zusendung von einem unserer Kämpfer an der Rückgabefront lernen können.

Es fängt mit Einsteins Entdeckung an, dass alles relativ ist. Der hat übrigens nur die physikalische Theorie zur Relativität geliefert. Relativismus war schon in der Antike in der Philosophie beliebt. Was Relativität genau heißt, lässt sich sehr schön an dem Beispiel unserer Leasingrückgabe erklären.

Ein Leasinggeber schickte uns eine Endabrechnung mit einer E-Mail, die ungefähr so lautete: „Hallo Herr X, bevor Sie Schnappatmung bekommen – lassen Sie uns jetzt schon über den Wagen reden. Wie sieht Ihr Gutachten aus? Unser Gutachter schätzt 9.457 Euro.“ Das war aus der Sicht unseres Mitarbeiters relativ viel. Er sah den Ausgleichsbetrag bei 3.982,40 Euro, weniger als die Hälfte. Wie schon gesagt: Alles ist relativ. Der eine setzt bei Reifen 2 mm Profiltiefe als Grenzwert an, der andere die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Der eine sieht „Beschädigungen“ in den Sitzen, der andere sieht „übliche Gebrauchsspuren“. Der eine sieht einen Schaden nur als „fachgerecht“ beseitigt an, wenn er oder sein Team das Teil eigenhändig unter Zeugen eingebaut hat. Der andere sieht den Schaden als beseitigt an, wenn der Schaden beseitigt ist. Alles ist relativ, je nachdem welche Perspektive man einnimmt. In unserem Fall diese beiden Perspektiven: Will man seinen Gewinn maximieren? Oder will man im Sinne seines Kunden eine faire Beziehung aufbauen?

Gleichzeitig lernen wir etwas aus der Psychologie: Die Schnappatmung kann bei Leasingrückgaben trotz der Warnung in der E-Mail nicht unterdrückt werden. Auch wenn unser Geist versucht, vernünftig zu bleiben, schaltet unser Reptiliengehirn auf Kampf, wenn wir ungerecht behandelt werden. Das ist auch gut so, weil uns das im Laufe der Evolution geholfen hat zu überleben. Und da wir heutzutage glücklicherweise nicht mehr ständig vom Tode bedroht sind, schon gar nicht beim sonst recht harmonischen Flottenmanagement, hilft uns diese klare Ansage vom Körper heute eher dabei, nicht ausgebeutet zu werden.

Und abschließend lernen wir aus dem Bereich der Altertumswissenschaft, dass Weisheiten aus den alten Fabeln der Antike trotz Digitalisierung, Agilisierung und Restrukturierung auch heute noch unverändert gelten: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Denn es wird in diesem Fall jetzt ein dritter Gutachter hinzugezogen, der bestimmt auch gutes Geld verdient, das der Leasingkunde, der ja eigentlich König sein sollte, bezahlen muss.

Also, falls Sie noch ein generalistisches Studium auf der Liste der Dinge haben, die Sie noch machen wollen, überlegen Sie doch, ob Sie nicht in der Leasingabteilung eines Flottenmanagers arbeiten wollen. Da lernen Sie so viel wie im „Studium generale“, verdienen noch Geld dabei und helfen den Kunden, keine Schnappatmung bei Leasingrückgaben zu bekommen.

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