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Vorsicht bei der Elektroautoförderung: ab 2023 nur noch einfacher Bundesanteil

16. Mai 2022

An electric vehicle being charged

Es war wie ein Märchen mit Happy End: Beim Unternehmer rollt bis Ende 2022 ein Elektroauto auf den Hof und er bekommt für jedes Fahrzeug bis zu 9.000 Euro Förderung. Jetzt kommen die Besteller in der Realität an. Denn die Lieferzeiten für Elektroautos betragen teilweise deutlich über 12 Monate. Die Förderung geht aber nur bis 31.12.2022 – unabhängig vom Bestelldatum. Nur das Zulassungsdatum zählt. Das heißt, der Umweltbonus inkl. Innovationsprämie von bis zu 9.000 Euro wird nach derzeitigem Stand nur ausgezahlt, wenn das Kfz vor Ende des Jahres zugelassen ist – unabhängig vom Bestelldatum. „Das macht nicht nur die Kalkulation zunichte, sondern die komplette Finanzplanung“, kritisiert Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement (BVF).

Ab 2023 bis Ende 2025 wird – Stand jetzt – wieder nur der Umweltbonus ausgezahlt. Das heißt: Statt des Höchstsatzes von 9.000 Euro gibt es dann nur noch 6.000 Euro. So haben Unternehmen, die ihre Flotte elektrisieren wollen, deutlich weniger Planungssicherheit. Denn ob die Regierung die Förderung verlängert, ist unklar. Hinzu kommt die Unsicherheit in Bezug auf die Förderung von Hybriden ab 2023. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat erst kürzlich seine Intention bekannt gegeben, die Zuschüsse für Plug-in-Hybride Ende dieses Jahres auslaufen zu lassen.

Auch wenn sich in der Politik praktisch alle einig sind, dass Elektroautos die Zukunft sind, heißt das erfahrungsgemäß nicht zwingend, dass die entsprechenden Maßnahmen zur richtigen Zeit beschlossen und umgesetzt werden. Die Experten erhöhen deswegen den Druck auf die Politik: „Fuhrparkverantwortliche müssen angemessen kalkulieren können, damit die Elektrifizierung der Flotte infrage kommt“, fordert zum Beispiel Axel Schäfer, Geschäftsführer des BVF, als einer unter vielen.

Wir empfehlen unseren Kunden wie immer Realismus, das heißt, mit maximal 6.000 Euro für Elektrofahrzeuge und langen Lieferzeiten zu kalkulieren, solange es keine anderen Informationen gibt. Bei Hybriden könnte es jetzt Sinn machen, ohne Zuschüsse zu kalkulieren. Noch viel wichtiger ist, die Investition in die Elektromobilität nicht als Abgreifen von Fördermitteln zu verstehen, sondern als ganzheitliches Konzept für die Zukunft. Elektromobilität funktioniert auch auf anderen Ebenen: als Imagepflege bei Kunden und Mitarbeitern zum Beispiel. Als Bonuskriterium bei Ausschreibungen. Und nicht zuletzt auf der Werteebene: Geht es nicht in erster Linie darum, unser Business umweltfreundlicher zu gestalten? Wir beraten Sie gerne.

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