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Budgetplanung 2024 – Experten-Tipps für die Flottenkosten


Die meisten Flottenmanager müssen auch eine Budgetplanung für das Jahr 2024 abgeben. Aber aufgrund des äußerst dynamischen Marktumfeldes und der damit verbundenen Preisveränderungen gleichen manche Vorhersagen eher dem Blick in die Glaskugel als einer seriösen Prognose. Damit Sie bessere Anhaltspunkte für Ihre Vorhersage erhalten, haben sich unsere Experten neun betreute Fuhrparks – von überwiegend Nfz-Bestand über einen Fahrzeugmix bis zu einem reinen Pkw-Fuhrpark – herausgesucht und auf den Prüfstand gestellt. Die Fuhrparks reichen von einem Bestand von 500 bis zu knapp 4.000 Einheiten. Das sind die Schlussfolgerungen:

  1. Kosten allgemein: Wir haben die Kosten der Fuhrparks für das jeweilige Jahr von 2021 bis 2023 definiert und ins Verhältnis zum Bestand gesetzt. Das Ergebnis ist beachtlich: Bei allen neun Fuhrparks sind die Kosten pro Fahrzeug seit 2021 um durchschnittlich 18,88 % Besonders ausgeprägt ist die Kostenentwicklung bei den Fuhrparks mit einem Fahrzeugmix.
  2. Dieselpreis: Schnell kommt die Vermutung auf, dass der gestiegene Spritpreis der Übeltäter sein könnte. Aber ist es wirklich so einfach? Schaut man sich die Entwicklung des Dieselpreises an, scheint es auf den ersten Blick auch so:Der Preis ist seit 2021 um ca. 20 % gestiegen. Auffällig ist allerdings, dass der Preisanstieg 2022 seinen Höhepunkt erreichte und nun wieder gefallen ist. Müssten die Kosten demnach nicht auch wieder sinken? Nicht zwangsläufig! Die Preisbildung ist viel komplexer, denn die Anforderungen an das Fuhrparkmanagement steigen von Jahr zu Jahr.
  3. Materialkosten: Viele Zulieferer erhöhen die Kosten für Ersatzteile, den Bau oder die Konfiguration von Fahrzeugen, wodurch sich der Listenpreis der Fahrzeuge ändert. Zusätzlich bewirken auch weitere Belastungen der Fahrzeugkostenstellen (wie z. B. durch Fahrzeugpflege oder Ähnliches) einen Anstieg. Generell sorgt auch eine Verknappung der Produkte für einen Anstieg an Materialkosten.
  4. Lohnkosten: Personal- und Lohnkosten steigen rapide, weswegen auch die Kosten für Flottenfahrzeuge steigen.
  5. Erhöhung der Leasingfaktoren und Leasingraten: Die Leasinggesellschaften stehen vor völlig neuen Herausforderungen. Sie müssen einerseits die Restwerte der Elektrofahrzeuge mit geringen Erfahrungswerten definieren und andererseits bei den bestehenden Verbrennern die Abnahme (welcher Hersteller produziert überhaupt noch wie lange diese Fahrzeuge?) der Ware und Einschätzung der Gebrauchtwagenwerte in den kommenden 3–5 Jahren festlegen. Dass Leasinggesellschaften eher defensiv kalkulieren, erfordert schon das Gebot des vorsichtigen kaufmännischen Handelns. Daraus resultieren entsprechend steigende Leasingraten und Leasingfaktoren, denn die Restwerteinschätzung ist nach wie vor der treibende Einflussfaktor für die Höhe der Leasingrate bzw. des Leasingfaktors. Als Konsequenz entstehen für den Leasingnehmer so auf Dauer höhere Kosten in der Finanzierung des Fuhrparks. Die Quasiversicherung gegen mögliche Vermarktungsverluste am Ende der Leasingdauer hatte schon immer ihren Preis für Leasingnehmer, nimmt dieser Preis jetzt überhand?
  6. Probleme in der Lieferkette: Aufgrund der aktuellen Lieferengpässe kommt es weltweit zu einer Verzögerung in der Auslieferung, die sich stark auf den Fuhrpark auswirkt. Fahrzeuge müssen länger gefahren werden oder auch Modelle genutzt werden, die generell höhere Kosten verursachen. Ebenso werden die Reichweiten der einzelnen Flottenfahrzeuge vergrößert, um den Mangel an Fahrzeugen mit einem größeren Radius der Fahrzeuge abzudecken.
  7. Alterung der Fuhrparks: Aufgrund der Lieferprobleme werden u. a. Neufahrzeuge weniger schnell und unvorhersehbar ausgeliefert und die Alterung der Fuhrparks wird ungewollt verstärkt. Dies wiederum verursacht längere Laufleistungen (höhere Kosten durch stillschweigende Verlängerungen oder Mehrkilometer) und höhere Service- und Wartungskosten, die bei älteren Fahrzeugen besonders zu Buche schlagen.

Sie sehen, dass der gestiegene Spritpreis – anders als früher – nicht mehr allein für die Kostenentwicklung verantwortlich ist. Die Komplexität der zusammenhängenden Kostentreiber steigt. Unser Tipp: Wenn Sie eine realistische Kostenplanung für das Jahr 2024 machen wollen, müssen Sie mindestens die sieben aufgezählten Faktoren in die Analyse aufnehmen.

Wir beraten Sie sehr gerne auch direkt persönlich. Treten Sie mit unserem Team in Kontakt – wir freuen uns auf Ihre Anfrage.


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