Wir haben bereits berichtet: Lieferzeiten für Autos sind so lang wie noch nie – von 7 Monaten bis zu 14 Monaten. Das hat natürlich Konsequenzen: Das Geld der Flottenmanager verschwindet jetzt in einem Bermudadreieck der Kosten.

1. Ecke des Dreiecks: stillschweigende Verlängerung der Leasingverträge.
2. Ecke des Dreiecks: Leasinggeber, die ihre Autos pünktlich zurückfordern.
3. Ecke des Dreiecks: Probleme beim Ausgleich des Mangels durch Mietwagen.

Letzteres ist das Thema des folgenden Artikels. Weil viele unserer Kunden jetzt aus der Notlage heraus auf Mietwagen zurückgreifen müssen und diese nicht wie gewohnt zur Verfügung stehen, entstehen E-Mail-Vorgänge, die eher in eine Comedy als in den Arbeitsalltag passen. Eine Kostprobe:

Montag.

Kunde an Flottenmanager: Wir benötigen nächsten Freitag um 11 Uhr einen VW Golf in Hamburg.

Flottenmanager an Vermieter: Bitte machen Sie uns ein Angebot für einen VW Golf – Kunde braucht ihn nächsten Freitag.

Vermieter an Flottenmanager: Wir haben Freitag keinen Golf, können Ihnen aber einen Opel Astra anbieten. Bitte beachten Sie, dass Autos momentan nicht reserviert werden können.

Flottenmanager an Kunde: Leider ist aktuell kein Golf verfügbar. Wir können Ihnen aber einen Astra anbieten. Bitte beachten Sie, dass Autos momentan nicht reserviert werden können.

Kunde an Flottenmanager: Da müssen wir den Fahrer fragen, ob auch ein Astra in Ordnung ist. Er wollte schon gerne einen Golf haben. Er fährt immer Golf.

Mittwoch.

Kunde an Flottenmanager: Würden Sie bitte noch mal prüfen, ob jetzt ein Golf verfügbar ist.

Flottenmanager an Vermieter: Wie sieht es aus, ist ein Golf zurückgekommen?

Vermieter an Flottenmanager: Leider nein.

Flottenmanager an Kunde: Leider ist kein Golf verfügbar.

Donnerstag.

Kunde an Flottenmanager: Ich habe den Fahrer gefragt. Er freut sich zwar nicht, aber wir nehmen den Astra.

Flottenmanager an Vermieter: Kunde nimmt den Astra.

Vermieter an Flottenmanager: Der Astra ist jetzt weg. Wir haben aber einen Octavia. Wollen Sie den?

Um solchen oder ähnlichen Frust und zusätzliche Kosten zu vermeiden, haben wir folgende Tipps für alle, die in dem Bermudadreieck stecken:

1. Bestellen Sie frühzeitig neue Autos und planen Sie lange Lieferzeiten ein.
2. Passen Sie Ihre Ansprüche (oder die Ihrer Fahrer) an die aktuelle Lage an. Besser ein Auto, wenn man es braucht, als ein spezielles Modell, das nicht zur Verfügung steht. Die Folge hoher Ansprüche ist: Es gibt vielleicht keine Autos mehr. Das gilt sowohl für Mietwagen als auch für neue Dienstwagen.
3. Planen Sie langfristiger als üblich. In den „guten Zeiten“ haben wir uns daran gewöhnt, dass Fahrzeuge immer erhältlich sind. Diese Zeiten sind mindestens bis nächstes Jahr vorbei. Zeit, Ihre Prozesse anzupassen. Die Folge, wenn Sie Ihre Prozesse nicht anpassen: das Bermudadreieck.
4. Mehr Flexibilität. Die vergangenen 18 Monate haben eines deutlich gemacht: Bereits bei der Bestellung eine fixe Laufzeit und Laufleistung wählen zu müssen, motiviert starres Fuhrparkmanagement und, seien wir ehrlich, ähnelt eher einem Glücksspiel momentan, das meist Zusatzkosten verursacht. Wie Sie einen Leasingvertrag abschließen können, ohne sich bereits zu Beginn auf Nutzungsdauer und Laufleistung verpflichten zu müssen, erfahren Sie hier.
5. Buchen Sie jetzt bereits Ihren Mietwagen für den Urlaub 2022. Die ersten Mietwagenfirmen raten bereits hierzu. Denn auch im nächsten Jahr sei weiterhin mit steigenden Preisen zu rechnen. Wenn frühzeitig gebucht wird, kann man weiteren Preissteigerungen entgegenwirken.