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„All-inclusive“ heißt nicht „alles günstig“

28. Oktober 2022

Wenn Sie eine Hochzeit feiern (die Glücklichen unter Ihnen kennen das aus eigener Erfahrung), dann zahlen Sie für den Verzehr eines jeden ihrer Hochzeitsgäste eine Pauschale. Wenn der Wirt schon einige Jahre erfolgreich sein Lokal führt, wird diese höher sein als der tatsächliche Verzehr der Gesellschaft.

Denn ein Wirt weiß aus langjähriger Praxis, dass die Mischung von Hochzeitsgesellschaften im Großen und Ganzen immer ähnlich ist: Die erste Gruppe verzehrt auf Teufel komm raus. Dann gibt es die zweite Gruppe, die durchschnittlichen Esser, die tatsächlich nur das konsumieren, was man nach bürgerlichem Verständnis erwartet. Richtig Geld macht der Wirt mit der dritten Gruppe. Die isst und trinkt deutlich weniger als die anderen: weil die Mitglieder dieser Gruppe zu spät kommen, früher gehen müssen, keinen Hunger haben oder auf Diät sind. Die Pauschale orientiert sich natürlich eher an der ersten Gruppe. Sonst ist das finanzielle Risiko zu hoch. So macht der Wirt mit den anderen Gästen einen schönen Gewinn.

Bis dahin kennt das wahrscheinlich jeder von uns. Und jetzt stellen sie sich noch Folgendes vor: Am Ende der Feier, alles ist gut gelaufen und das Budget nur leicht überzogen, erscheint ein Überraschungsgast: ein Gutachter mit einer Lupe, der das Parkett und die Einrichtung untersucht. Nach eingehender Untersuchung präsentiert er dem Hochzeitspaar eine weitere Rechnung – unter anderem für die Verschmutzung der Tischdecken und die Abnutzung des Parketts durch Polonaise-Tänze außerhalb der Tanzfläche.

Genau nach diesem Konzept ist das Closed-End-Full-Service-Leasing aufgebaut. Die Pauschalen nehmen in der Regel die „Mehr-Konsum“-Fahrer der Flotte als Kalkulationsbasis. Sonst ist das finanzielle Risiko zu hoch. Das entspricht wie bei unserer Hochzeit nicht zwingend der Realität. Der Regelfall ist natürlich der „Normalfahrer“, deswegen heißt er so. Dieser Normalfahrer benötigt weniger Reifen und Reparaturen. Deswegen zahlen die Unternehmen mit der Pauschale schon ab Tag 1 drauf. Und am Ende kommt bei diesem Leasing nicht nur im übertragenen Sinne, sondern tatsächlich der Gutachter mit der Lupe. Der findet mit wissenschaftlichen Methoden auch den kleinsten Kratzer. Fazit: Wenn man Closed-End-Full-Service-Leasing-Verträge (mit viel Kleingedrucktem) unterschreibt, gibt es häufig bei der Abrechnung Ärger und Frust (und saftige Extrazahlungen).

Was für unser Hochzeitspaar okay ist, sollten Leasingnehmer, die als Flottenmanager Profi sind, nicht akzeptieren. Warum wechseln Flottenmanager bei Unzufriedenheit nicht den Leasinggeber? Die meisten sehen die Verträge als alternativlos an und beginnen das frustrierende Spiel beim nächsten Leasing von vorne. Das muss nicht sein. Das Closed-End-Leasing ist NICHT alternativlos. In den USA dominiert zum Beispiel ein anderes System, das Open-End-Leasing, bei dem Sie Fahrzeuge flexibel nutzen können und die Verkaufserlöse nach Begleichen der Restschuld Ihnen gehören.

Das Problem im deutschen Leasingmarkt ist also nicht, dass es keine alternativen Leasingprodukte gibt. Die gibt es in vielen Varianten. Das Problem ist, dass nur wenige wissen, welche Konsequenzen die Vertragsdetails haben, und dass es überhaupt alternative Leasingformen gibt.

Damit Sie als Leasingnehmer besser entscheiden können, was für Sie das Richtige ist, haben wir eine Serie von Erklärfilmen produziert, die die wichtigsten Probleme beim klassischen Leasing erklären und alternative Lösungen aufzeigen. Schauen Sie doch einmal rein.

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